Kompost auf dem Balkon l

Einrichten

Kochen gehört für uns zum Feierabendritual und frische Lebensmittel sind, bis auf vereinzelte Fast-Food- oder Convenience-Attacken, immer dabei. So fällt in nicht geringen Mengen verwertbarer „Müll“ an und bereits vor einiger Zeit fragte ich mich, ob die Kompostierung diese Reste nicht auch auf einer Dachterrasse möglich sei. Die Idee setzte sich aus ganz eigennützigen Gründen bei mir fest:

  • Pflanzabschnitt und zusammengefegte Blätter müssten nicht erst in Tüten verpackt und vier Stockwerke nach unten geschleppt werden,
  • im Falle einer erfolgreichen Kompositierung entstünde eine nicht zu verachtende Menge an wertvoller Erde, die nicht erst vier Stockwerke nach oben geschleppt werden muss,
  • kein schlechtes Gewissen, wenn doch einmal ignoriertes Gemüse aus dem Kühlschrank entsorgt werden muss,
  • Spaß beim Beobachten der Entwicklung.

So habe ich ich mich im Internet umgesehen und bin auf eine Vielzahl an Informationen und Anleitungen gestoßen. Thermokomposter, Wurmkisten, Regentonnen etc. Ebenso viele und unterschiedliche Empfehlungen kursieren über das, was rein darf und was nicht, Diskussionen über den „richtigen“ Kompost können verfolgt werden. Kurz gesagt, das Thema Kompost ist doch komplexer, als ich es erwartet habe.

Auf den Seiten kompost.ch und kompostberatung.ch bin ich auf viele interessante Informationen gestoßen und ebenso auf eine Anleitung, die ich unten umgesetzt habe. Ich bin kein Kompost-Experte und will auch keiner werden, Halbwahrheiten oder Pseudo-Expertenwissen versuche ich daher zu vermeiden. Auf meiner Seite dokumentiere ich unser Dachkompost-Experiment und hoffe auf Erfolg, denn dann stellt ein Balkonkomposter für mich eine wertvolle Alltagshilfe dar.

Hier also zum Bau unserer Komposttonne:

Was wird benötigt?

  • Eine Regentonne mit mindestens 75l Fassungsvermögen
  • Grob geschnittene Äste
  • Feine Äste oder Blätter
  • GroßerTopfuntersetzer
  • 4 Steine
  • 2 Dachlatten oder Kanthölzer
  • Urgesteinsmehl (haben wir von Neudorff im Bauhaus entdeckt)
  • 3-zinkige Gartenkralle
  • eventuell etwas fertigen Kompost

Wir haben uns für eine Regentonne mit  203 Litern Fassungsvolumen für ganze 19 Euro und etwas entschieden. Sie wird nach oben hin quadratisch und lässt sich gut in die letzte Ecke schieben. Direkt neben das Küchenfenster unseres Nachbarn. Mal sehen, ob das gut geht.

  1. Kompost fault und fängt an zu riechen, wenn er nicht genügend Sauerstoff bekommt. Die Tonne muss daher von unten gut belüftet werden. Dazu werden bis gut 15 cm über dem Boden zwei Reihen Löcher in die Tonne gebohrt.

    Kompost_1Ihr seht, der Herr nimmt’s sehr genau!

    Kompost_2

    Kompost_3Die Löcher werden entgratet

  2. Auch in den Boden der Tonne werden Löcher gebohrt.Löcher werden in den Tonnenboden gebohrt

    Kompost_6Fein!

  3. Die Arbeit bis hierher hat gerade eine gute dreiviertel Stunde gebraucht. Jetzt kommt der Unterbau, denn die Feuchtigkeit, die aus dem Kompost sickert, soll ja nicht ungebremst über den Terrassenboden laufen. Zudem soll die aufgefangene Flüssigkeit 1:10 verdünnt als Flüssigdünger verwendbar sein. Dazu benötige ich lediglich einen großen Topfuntersetzer, vier Steine und zwei Holzlatten. Die Steine halten die Holzlatten auf denen die Komposttonne steht und darunter dient der Topfuntersetzer als Flüssigkeitsfänger. Den Untersetzer kann man zwischendurch rausziehen und entleeren.Kompost_7
    Kompost_8
  4. Um die Belüftung zu gewährleisten, werden jetzt grobe Zweige in die Tonne eingefüllt, in etwa bis zur Oberkante der Löcher.  Darüber wird eine Schicht kleine Äste, Blätter oder zerrissener Karton (unbedruckt) gefüllt. Durch die grobe Struktur und die feinere Schicht darüber verdichtet sich an dieser Stelle das eingefüllte Kompostgut nicht und eine Luftzirkulation bleibt gewährleistet.Kompost_9Kompost_10
  5. Deckel drauf und mit einem Stein beschweren, damit er bei Wind nicht über die Balkonbrüstung schießt und FERTIG!Kompost_11
    Kompost auf dem Balkon I: Einrichten
    Kompost auf dem Balkon II: Kleinschneiden – mischen – feucht halten
    Kompost auf dem Balkon IIl: Erste Erfahrungen
    Kompost auf dem Balkon IV: Sichtschutz

Ultimativer Milchbecher

Nun endlich ist er abgelichtet, der ultimative Milchbecher!

milchbecher_01

Auf ihn gestoßen sind wir auf einer Alm in Bayern und durften aus ihm köstlich kalte Buttermilch schlürfen. Einen halben Liter! Natürlich war es keine Buttermilch direkt vom Hof des Milchbauern, bei dem wir sie konsumierten, das ist aufgrund von EU-Verordnungen nicht mehr erlaubt.

Wir schauten auf die Almwiese, sahen den Kühen und einigen Schafen beim Grasen zu und genossen diese besondere Ruhe auf dem Berg. Jeder, der einmal in den Alpen war, kennt diese Entspannung, die man sonst kaum irgendwo findet.

So saßen wir also dort und waren ganz begeistert von dem Porzellanbecher, der so schlicht wie schön ist, geschmeidig und schwer in der Hand liegt und jeden Milchshake oder Frühstücksdrink ein bisschen leckerer machen könnte. Jedes Sonntagsfrühstück auf der Dachterrasse würde er bereichern.

Die freundliche Bäuerin also nach der Bezugsquelle gefragt, leider ohne Erfolgt. Dafür erzählte sie uns enthusiastisch von ihren Kühen und als ich äußerte, dass mir eine Kuh recht spontan und durchaus übermütig im kurzen Spurt nachsetzte (außer den Mutterherden laufen dort die Kühe zusammen mit den Wanderern frei umher…), wollte sie genau wissen, ob es denn die mit der großen weißen Blesse gewesen wäre oder die mit dem hellbraunen Band zum Bauch hin oder … ich konnte mich ehrlich nicht an die Kuh im Detail erinnern. Des Weiteren erzählte sie in schönstem Oberbayrisch stolz von etwas, das nach Kaibi klang und nach einiger Zeit ging mir Nordlicht dann auf, dass sie damit eines Ihrer Kälber meinte. Ein hübscher Pinzgauer. Man hörte sich langsam ein.

Nachdem der Becher sich geleert hatte, schaute ich einmal auf den Becherboden und fand dort den Markennamen Walküre. Nachdem wir nach einer längeren Wanderung erschöpft wieder in unserem Quartier angekommen waren, ein kurzer Blick in’s Internet und schon war der Herstellungsort enttarnt: Bayreuth. Und was lag auf unserer Rückreise auf dem Weg? Bayreuth. Und wer hat einen Werksverkauf? Walküre!

Auf dem Heimweg in den hohen Norden machten wir also kurz Stop beim Werksverkauf in Bayreuth. Die Dame beim Verkauf wusste sofort von welchen Becher wir sprachen, wir waren nicht die ersten, die direkt von der Alm in den Werksverkauf glitschten. Natürlich machten wir neben den Milchbechern auch noch Zusatzbeute.

Nun haben wir die tollsten Milchbecher zuhause und warten sehnlich auf die ersten warmen Tage mit Open-Air-Frühstück.

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