Uach, der Sommer neigt sich dem Ende zu! Gerade habe ich aber gelesen, dass sich eine Ansammlung von Hochdruckgebieten auf uns zu bewegt und uns einige schöne Spätsommertage bringen könnte. Immer schön im Konjunktiv bleiben, denn es kann auch ganz anders kommen…
Jetzt kommt die Zeit der Weintrauben und die machen sich auf der Terrasse ganz prächtig. Lange Jahre habe ich einen Stock im Topf gepflegt, der sich an der Hauswand wohl fühlte und Tür und Fenster umrahmte. Irgendwann werden die Pflanzen dann zu alt und wollen einfach raus, dann verschenke ich sie und hole mir jungen Nachwuchs. Dieser Wein ist in diesem Jahr auf die Terrasse gekommen und die Trauben sind prächtig gediehen. Natürlich werden die Beeren nicht so groß und mit viel Haut und Kernen und weniger Fruchtfleisch überlasse ich sie lieber den Vögeln im Herbst.
Die Trauben erinnerten mich an ein Rezept, das ich noch nie ausprobiert habe aber immer sehr reizvoll fand. Also gegraben und in einer alten Living at Home Ausgabe (7/2005) gefunden. Ich habe das Rezept hinsichtlich des Sirupanteils etwas abgewandelt und einen Anteil Traubensaft hinzugefügt.
Ziegenkäse mit Weintrauben und Holunderblütensirup
Zutaten:
- 250 g grüne Weintrauben
- 1 rote Chilischote
- 120 ml Holunderblütensirup
- 80 ml weißen Traubensaft
- 1 Zimtstange
- 2 Gewürznelken
- abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelten Orange
- 800 g Ziegenfrischkäse
Die Weintrauben werden halbiert oder geviertelt und bei Bedarf werden die Kerne entfernt. Die Chilischote wird in Streifen oder Ringe geschnitten, die Kerne werden ebenfalls entfernt. Der Sirup wird zusammen mit der Zimtstange, dem Traubensaft, den Nelken, den Chilistreifen und der Orangenschale erhitzt (ich habe mangels Orange einen Klacks meiner Bitterorangenmarmelade genommen). Die Weintrauben werden zugegeben und einige Minuten eingekocht. Sie sollten den Sirup schon angenommen haben aber noch bissfest sein. Die Weintrauben herunterkühlen und lauwarm auf dem Ziegenfrischkäse anrichten.
Hui, ein fruchtig-blumiger Geschmackswahnsinn. Eine tolle Kombination aus lauwarm und kalt, süß und salzig mit leichter Schärfe. Mich hat es überzeugt. Das Gericht eignet sich hervorragend als kleines Vorgericht in einem Sommermenü. Es ist schnell zubereitet und macht geschmacklich etwas her. Sollte man möglichst draußen essen und vielleicht mit krossem Baguette anrichten.