Ultimativer Milchbecher

Nun endlich ist er abgelichtet, der ultimative Milchbecher!

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Auf ihn gestoßen sind wir auf einer Alm in Bayern und durften aus ihm köstlich kalte Buttermilch schlürfen. Einen halben Liter! Natürlich war es keine Buttermilch direkt vom Hof des Milchbauern, bei dem wir sie konsumierten, das ist aufgrund von EU-Verordnungen nicht mehr erlaubt.

Wir schauten auf die Almwiese, sahen den Kühen und einigen Schafen beim Grasen zu und genossen diese besondere Ruhe auf dem Berg. Jeder, der einmal in den Alpen war, kennt diese Entspannung, die man sonst kaum irgendwo findet.

So saßen wir also dort und waren ganz begeistert von dem Porzellanbecher, der so schlicht wie schön ist, geschmeidig und schwer in der Hand liegt und jeden Milchshake oder Frühstücksdrink ein bisschen leckerer machen könnte. Jedes Sonntagsfrühstück auf der Dachterrasse würde er bereichern.

Die freundliche Bäuerin also nach der Bezugsquelle gefragt, leider ohne Erfolgt. Dafür erzählte sie uns enthusiastisch von ihren Kühen und als ich äußerte, dass mir eine Kuh recht spontan und durchaus übermütig im kurzen Spurt nachsetzte (außer den Mutterherden laufen dort die Kühe zusammen mit den Wanderern frei umher…), wollte sie genau wissen, ob es denn die mit der großen weißen Blesse gewesen wäre oder die mit dem hellbraunen Band zum Bauch hin oder … ich konnte mich ehrlich nicht an die Kuh im Detail erinnern. Des Weiteren erzählte sie in schönstem Oberbayrisch stolz von etwas, das nach Kaibi klang und nach einiger Zeit ging mir Nordlicht dann auf, dass sie damit eines Ihrer Kälber meinte. Ein hübscher Pinzgauer. Man hörte sich langsam ein.

Nachdem der Becher sich geleert hatte, schaute ich einmal auf den Becherboden und fand dort den Markennamen Walküre. Nachdem wir nach einer längeren Wanderung erschöpft wieder in unserem Quartier angekommen waren, ein kurzer Blick in’s Internet und schon war der Herstellungsort enttarnt: Bayreuth. Und was lag auf unserer Rückreise auf dem Weg? Bayreuth. Und wer hat einen Werksverkauf? Walküre!

Auf dem Heimweg in den hohen Norden machten wir also kurz Stop beim Werksverkauf in Bayreuth. Die Dame beim Verkauf wusste sofort von welchen Becher wir sprachen, wir waren nicht die ersten, die direkt von der Alm in den Werksverkauf glitschten. Natürlich machten wir neben den Milchbechern auch noch Zusatzbeute.

Nun haben wir die tollsten Milchbecher zuhause und warten sehnlich auf die ersten warmen Tage mit Open-Air-Frühstück.

Dacharbeiten

Planung für 2014

Leider bin ich nicht sehr konsequent in der Gestaltung meiner Dachterrasse. Ein durchgängiger Faden, der eine harmonische Gestaltung ausmacht, fehlt meist, was daran liegt, dass jeder im Frühling aufgepeppelte Zögling auch durchgebracht wird und jeder Idee nachgegangen wird. Letztlich fühle ich mich aber immer wohl und bin glücklich über alles, was gedeiht, blüht und verzehrt werden kann.

Da mir immer eine Menge Vorhaben im Kopf rumschwirren und es für echte Terrassenarbeit noch ein wenig zu früh ist, werde ich hier eine (wish-)to-do-Liste anlegen.

Ich liebe mit Frischkäse gefüllte, eingelegte Kirschpaprika. Die müssen in diesem Jahr in den Topf. Eine Bezugsquelle für Samen ist im Internet schnell gefunden. Hier gibt es auch so manch anderes attraktives Saatgut, wie die mexikanische Minigurke.

Selbstverständlich wird als Überbleibsel meiner Bitterorangenmarmeladenproduktion ein kleines Bitterorangenbäumchen gezogen.

Da wir viel kochen und damit auch viel verwertbaren Müll produzieren, habe ich mich gefragt, ob es nicht auch die Möglichkeit gibt, einen Kompost auf dem Balkon einzurichten. Laut einiger Seiten im weltweiten Netz soll dies tatsächlich klappen auch ohne dabei den unmittelbaren Nachbarn zu verärgern, der sich an Fliegen und gerüchlichen Angriffen stört. Hier habe ich eine Anleitung für den Bau und die Pflege eines Balkonkomposthaufens entdeckt. Wer hier schon Erfahrungen hat: bitte gern teilen. Ich freue mich über jeden Tipp zum Gelingen dieses Vorhabens.

Nicht vergessen möchte ich die Fasskartoffel. Ich bin gespannt auf eine unglaubliche Ernte von hunderten von runden und schmackhaften Lindas!

Weitere Updates folgen.

Persische dicke Suppe mit Pflaumen

Es ist Freitag und seit kurzem weiß ich: Freitag ist TierFreitag!
Über den Tierfreitag stolperte ich auf Katharinas Blog esskultur.at und der Grundsatz dieser Idee ist mir sehr nahe nicht zuletzt, weil diese Aktion ohne Ansätze eines Dogmas und erhobenem Zeigefinger auskommt. Hier geht es darum Alternativen aufzuzeigen und eine bewusstere Esskultur schmackhaft zu machen. Details zum TierFreitag gibt es hier…
tierfreitag
Da möchte ich mich unbedingt anschließen, denn, obwohl ich Fleisch sehr gern esse, weiß ich auch, dass uns viele fleischfreie Gerichte geradezu glücklich machen.

Da ich mich zur Zeit durch das Kochbuch „Die Persische Küche“ von Neda Afrashi schlemme, habe ich mich dort auf die Suche nach einem Rezept gemacht, das ohne tierische Zutaten auskommt und bin fündig geworden: persische dicke Suppe mit Pflaumen. Klingt zwar wenig charmant, die Zutaten machen aber Appetit. Also los!

Zutaten:

100g Lapeh (oder chana dhal, kleine gespaltene Kichererbsen aus dem Asia-Laden)
200g Reis
500g frische Kräuter zu gleichen Teilen (Koriander, Petersilie, Schnittlauch, gewogen wird mit Stumpf und Stiel)
2 große Zwiebeln
1 Tl Kurkuma
1/4 Tl Zimt (nach Belieben)
2 El getrocknete Minze
12 getrocknete Pflaumen
4 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Öl

Die Kichererbsen über Nacht einweichen lassen und am nächsten Tag einmal abspülen.
Den Reise 1 Stunde einweichen lassen
Die Kräuter waschen und trockentupfen, die harten Stiele und Teile entfernen und die Blätter fein hacken. Danach die Kräuter kühl beiseite stellen.
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Eine Zwiebel fein hacken und mit ein wenig Öl in einem Topf schön braun anbraten. Zimt und Kurkuma dazugeben und bei mäßiger Hitze einmal durchrühren. Danach die Minze zugeben, kurz umrühren und vom Herd nehmen. Die Minze darf nicht braun werden, sonst schmeckt sie bitter. Die ganze Küche duftet fantastisch nach der Minze, uiiih.
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Die eingeweichten Kichererbsen zu der Zwiebel-Gewürzmischung geben und mit 2 Liter Wasser auffüllen. Das Ganze zum Kochen bringen und 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen.

Den Reis abgießen und mit den Kräutern, den Pflaumen sowie Salz und Pfeffer zu den Linsen in den Topf geben. Die Mischung muss erneut 1 Stunde abgedeckt leicht köcheln. Wenn die Suppe zu dick wird, einfach etwas Wasser angießen.

Während die Suppe köchelt, den Knoblauch fein hacken und die zweite Zwiebel in schmale Ringe schneiden. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und den Knoblauch braun anbraten und beiseite stellen, danach die Zwiebeln ebenfalls braun anbraten.

Die fertige Suppe in einer Schale mit dem Knoblauch und den brauen Zwiebeln anrichten und servieren. Wer mag, reicht noch arabisches Brot dazu.

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Die Zubereitungszeit erfordert etwas Geduld. Echtes Slow-Food eben, aber die Zeit diente heute gut dazu, das Rezept in den Blog zu tickern, so dass mein Rezept kein TierFreiSamstagsrezept wird.

Bitterorangenmarmelade

Orangenmarmelade. Nicht gerade das, was mir bereits aus Kindheitstagen als erstrebenswertes Geschmackserlebnis in Erinnerung ist. Dementsprechend habe ich diese orange-gelben Gelees auf sämtlichen Frühstücksbuffets ignoriert, bis wir vor einiger Zeit aus der Familie meines Lebensgefährten eine selbstgemachte Bitterorangenmarmelade  geschenkt bekamen. Die Früchte stammten vom eigenen Pomeranzenbäumchen aus Südfrankreich, die Herstellung, so hieß es, sei aufwendig und die Zutatenliste umfangreich. Ein solches Mitbringsel konnte nun keinesfalls ignoriert werden zudem die Zeit mich gelehrt hat, dass der Geschmack sich doch gewaltig ändern kann und es immer lohnt, ein einst verschmähtes Aroma erneut zu probieren. Kurz und gut: seither bin ich angefixt und eine bekennende Liebhaberin dieser bitteren Marmelade.

Bitterorangenmarmelade

Zum Rezept auf esskultur.at

Auf der Jagd nach Pomeranzen, um mir selber Nachschub zu verschaffen, stellte ich fest, dass Bitterorangen lediglich im Januar, Februar zu haben sind und man sie dann auch, zumindest hier im hohen Norden, suchen muss. Also setzte ich die Suche nach den begehrten Früchten ganz oben auf die Liste für den Jahresanfang. Zumindest gedanklich, denn eine echte Liste, nach der ich meine Prioritäten sortiere, gibt es bei mir auf dem Papier nicht.

Der Jahreswechsel nahte und ein Artikel in der FAS über Orangen mit einem Rezept für Bitterorangenmarmelade zu Weihnachten diente mir als Erinnerungsstütze. Bevor ich im Januar die Suche mit Nachdruck begonnen habe, warfen sich mir die Orangen ganz freiwillig und unverhofft vor die Füße. Mit einem ganz anderen Anliegen streife ich vor Kurzem durch die Bio-Abteilung bei Perfetto und im Augenwinkel und für den Bruchteil einer Sekunde las ich „Bittere Orangen“! Eine Steige mit kleinen, unscheinbaren Orangen. Mein erster direkter Kontakt und ein bisschen Skepsis, ob es sich auch um das Original handelt. Eine Frucht in die Hand genommen und dran geschnüffelt: ja, das mussten sie sein. Ein Geruch, der so vielversprechend ist! Sehr gut! Anderthalb Kilo mitgenommen!

Das Rezept, durch das ich einst auf den Geschmack kam, lag mir noch nicht vor aber ich hatte ja das Rezept aus der Zeitung. Hier wurde allerdings der Saft von Süßorangen genommen und lediglich die Schalen der Bitterorangen verwendet. Bevor ich nun meine Beute verkochen wollte, suchte ich noch einige Vergleichsrezepte im Internet. In Kathas Blog esskultur entdeckte ich ein Rezept, das mir vielversprechend erschien, da hier die ganze Frucht samt Saft und Innereien der Bitterorange Verwendung findet.

Mit ein bisschen Zeit am Wochenende und viel Freude bei der Zubereitung verarbeitete ich die Früchte nach Rezept und heraus kam eine in Süße und Säure ausgewogene, fruchtig-bittere Marmelade mit einem tollen Mandarinenaroma und einer perfekten Konsistenz. Wahnsinn! Ultimativ!

In einem angestaubten Einmach-Buch, das ich später noch aus dem Regal kramte, entdeckte ich ebenfalls Rezepte, die ich mir für weitere Tests vornahm. Dieses Vorhaben ist aber für dieses Jahr hinfällig, da mir momentan alle weiteren Zutaten in dieser Marmelade störend erscheinen.

Es ist unnötig, das Rezept und die einzelnen Arbeitsschritte hier aufzuschreiben, denn sie sind bestens erklärt auf dieser Seite bei esskultur.at. Ein bisschen neidisch bin ich natürlich auf Pomeranzen aus der Schönbrunner Orangerie! Nur ein bisschen.

Instant-Gemüsebrühe

Seit ich in einem Fernsehbeitrag von einer Landfrau die Idee für selbst hergestellte Instant-Gemüsebrühe bekam, steht nun zwei Mal im Jahr die Produktion der Brühe an. Einiges von dem, was in die Brühe kommt, ist natürlich auf der Dachterrasse angebaut. So musste z.B. der buschige Liebstöckel dran glauben.

Die Brühe kann nach Herzenslust variiert werden und das macht sie, neben der Tatsache, dass man weiß was drin ist (und was nicht!), so interessant.

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Zutaten:
Ca. 3 Kilo frisches Gemüse nach Geschmack, die Menge kann nach Bedarf variiert werden.
Wir nehmen z.B. Petersilienwurzel, Kohlrabi, Zwiebeln, Lauch, Sellerie, Karotten, Tomaten.
Dazu kommen reichlich Kräuter wie Liebstöckel und Petersilie, gern aber auch mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder ein bisschen Pfefferminze, wer mag natürlich unbedingt Knoblauch, Bärlauch…

Salz (20% der geschälten Gemüsemenge)

Zubereitung:

Das Gemüse wird geschält oder geputzt und mit der Küchenmaschine klein geraspelt, die Kräuter ebenfalls kleinhacken und untermischen.
Einen Teil der Zwiebeln röste ich meist noch an, das gibt natürlich Aroma.
Das Ganze abwiegen (wir kommen meist auf ca. 2 kg geraspeltes Gemüse) und 20% von dieser Menge in Salz zu der Mischung geben.

Das Ganze gut vermischen und in sehr saubere Gläschen oder TK-Gefäße abfüllen.

Die Brühe ist durch den Salzgehalt konserviert und sollte sich im Kühlschrank ein halbes Jahr halten. Wir legen sie aber schon allein aus Platzgründen in den Tiefkühler. Durch den Salzgehalt friert die Masse nicht durch und kann ohne Probleme portioniert werden.

Einmal etwas Arbeit investiert und voilà, schon ist der Brühe-Vorrat hergestellt.

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